Machtpolitik
Machtpolitik

Ein Führer durch die Krisenpolitik

Ein Führer durch die Krisenpolitik Wirtschaftspolitik ist – überwiegend – Krisen verursachende Politik. Zu diesem Urteil kam bereits 1934 der österreichische Ökonom Fritz Machlup (1902-1983). Mit seiner allgemein verständlichen Darstellung der grundlegenden wirtschaftspolitischen Zusammenhänge „Führer durch die Krisenpolitik“ gelang es ihm, den Leser schwindelfrei zu machen, d.h. frei vom vorherrschenden wirtschaftspolitischen Schwindel. Machlup sollte internationale Bedeutung als ein Begründer der Wissens- bzw. Informationsökonomie erlangen und popularisierte das Konzept der Informationsgesellschaft. Fritz Söllner, Ökonom und Leiter …

Vom Wesen der Revolution

Was kennzeichnet Revolutionen? Wie entstehen und verlaufen sie? Handelt es sich um massenhafte Erhebungen gegen Missstände? Werden Revolutionen erfolgreich initiiert und realisiert? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt der vorliegende Band, entstanden aus der dritten Carl-Schmitt-Vorlesung „Der bedrohte Leviathan“, gehalten von Jörg Baberowski im Oktober 2016 im Tieranatomischen Theater der Charité in Berlin. Es handelt sich um einen „Versuch, die Revolution als ein eruptives Geschehen zu verstehen“. (9) Der Osteuropahistoriker erörtert das Phänomen …

Politische Geschichten bestimmen unser Leben

Spätestens seitdem Menschen begannen, sich am Lagerfeuer zu wärmen, erzählten sie Geschichten und liebten es Geschichtenerzählern zuzuhören. Das hat sich bis zu den sozialen Medien heute nicht grundlegend verändert, wenn auch die Feuer vielleicht an anderer Stelle brennen und die Geschichten kürzer geworden sind. Inzwischen wird ein Großteil der Geschichten, die unser eigenes Leben erheblich beeinflussen und die unser gesellschaftliches Zusammenleben formen, nicht mehr erzählt. Es handelt sich um mentale Modelle, mit denen wir auf …

Triumph, Tragödie und das Elend des Pathos

Vor 150 Jahren wurde das Deutsche Kaiserreich aus Platzgründen im Spiegelsaal von Versailles gegründet. Preußen hatte zuvor in einer Reihe blutiger Schlachten die lediglich vermeintliche Großmacht Frankreich besiegt. Der brutale Krieg 70/71 sollte noch bis zum Massacker der Pariser Kommune und dem endgültigen Friedensschluss im Mai andauern. Kriegstreiber Bismarck gelang mit günstigen Wendungen, machtpolitischen Winkelzügen und dem Elend Hunderttausender die norddeutsche Reichsgründung. Es lohnt sich eine Gesamtdarstellung des französisch-preussischen Krieges in die Hand zu nehmen. …

Die Totengräber der Weimarer Republik

Der letzte Winter Weimars ist ein machtpolitisches Lehrstück. Jeder kennt die dramatische Zeit rasch wechselnder Regierungen von Papen über Schleicher bis zu Hitler zumindest in Grundzügen. Wie sehr hinter den Kulissen gerungen wurde, wie unsicher die Machtübertragung an Hitler bis zur letzten Minute war, weil noch im Vorzimmer des Reichspräsidenten Hindenburg um eine Koalition grfeilscht wurde, macht das Buch „Die Totengräber“ der Historiker Rüdiger Barth und Hauke Friederichs deutlich. Der inzwischen beliebte chronologisch-kaleidoskopische Ansatz hatte …

Vom Segen einer Interessen geleiteten Politik

Wir leben in einer seltsamen Zeit. Egoismus ist sowohl in als auch vollkommen inakzeptabel. Am deutschen Wesen soll die Welt nie mehr genesen, und doch praktizierte die deutsche Regierung einen kaum mehr unterschwelligen Wilhelminismus in der Europapolitik, von der Euro- bis zur Migrationskrise. Ob diese Politik überhaupt deutschen Interessen diente ist zumindest offen. Thomas Mayer und Norbert F. Tofall weisen in ihrem langen, lesenswerten Kommentar zu Wirtschaft und Politik auf die aktuelle Lage hin: „Die …