Ludwig Erhard
Ludwig Erhard

Meins, Deins, Gemein-Eigentum

Eigentum ist eine gefährdete Spezies: Enteignung, Einschränkung der Verfügungsrechte, Geldentwertung, Steuer- und Abgabenlast, Geldentwertung sowie eigentumsfeindliche Gesetzgebung sind Bedrohungen durch den Staat. Privat kommt nur noch Kriminalität hinzu, abgesehen vom Neid. Hin und wieder gibt es Natur bedingte Schäden. Das Ausmaß der staatlichen Verstöße gegen das Privateigentum ist heute für Liberale fatal. Dem sprichwörtlichen Mops, also dem Hund, der den Wurstschatz bewachen soll, wird auch von sogenannten Wirtschaftsliberalen zu viel wohlmeinende Gestaltungsabsicht beigemessen. Rekordsteuereinnahmen bei …

Die Inflation ist zurück – einige zeitlose Einsichten

Vermögenspreisinflation ist ein Krisenanzeichen, das bereits im Mittelpunkt der Finanzkrise 2007 folgende stand. Inzwischen zieht auch die offizielle Teuerung der Konsumgüter an – 5% in den USA sind kein Pappenstil. Zudem haben die Zentralbanken als Inflationsbehörden eine noch weitergehende Politik der Geldentwertung als bereits bisher angekündigt. Während die Teuerung einzelner Güter deren Knappheit im Verhältnis zur Nachfrage und zu anderen Gütern anzeigen kann, also Ausdruck einer Wertschätzung ist, kann eine Teuerung von Gütern auf breiter …

Historischer Praxistest für den Ordoliberalismus

Mehr Marketing als Prinzipientreue. Die Soziale Marktwirtschaft entsprach weder Erhards Intention noch neoliberalen Prinzipien. Rather marketing than principled. The social market economy did neither meet Erhard’s intention nor neoliberal principles. Sol lautet der Titel meines Aufsatzes, erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik (2021). Published: 17 March 2021 Der Aufsatz basiert auf einem bei FFG veröffentlichten Working Paper mit dem Titel Mythos Soziale Marktwirtschaft.  Wer sich bedeutende Weichenstellungen für die Wirtschaftsordnung in der Frühphase der Bundesrepublik anschaut, wird zweierlei …

Mythos Soziale Marktwirtschaft

Entsprach die Soziale Marktwirtschaft jemals Erhards Intention? Im nachfolgenden Denkanstoss gehe ich der Frage nach, ob die Soziale Marktwirtschaft jemals der Intention von Ludwig Erhard, dem Wirtschaftsminister, Bundeskanzler und Vater des Wirtschaftswunders, entsprochen hat. Skepsis ist angebracht. Es fehlte nicht nur ein klares Konzept. Vielmehr ist die Realisierung der Sozialen Marktwirtschaft mit zahlreichen fundamentalen Verstößen gegen zentrale Auffassungen Erhards und gegen liberale Prinzipien verbunden. Das vermeintliche liberaleWirtschaftswunder wies beträchtliche etatistische, durch Lobby-Interessen und staatliche Eingriffe …

Sozialismus ist eine verheerende Verlockung

Das 20. Jahrhundert war nicht zuletzt das Jahrhundert des Sozialismus. In verschiedenen Facetten – von autoritär bis totalitär – folgten viele Menschen ihren sozialistischen Führern in der Sowjetunion, im Deutschen Reich, in Ostdeutschland, China, Kuba, Venezuela und vielen anderen Staaten und Weltregionen. Die Unterdrückung, Ermordung, Folter und das Einsperren von ganz normalen Bürgern mit anderen politischen Denkweisen ist ein Wesensbestandteil jedes gedachten und real existierenden Staatssozialismus. Gleichwohl ist der Sozialismus unsterblich. Als Stammes- oder Hordendenken …

Ehrhard im Halbschatten: Warum der Wohlfahrtsstaat die Wohlfahrt mindert

Der legendäre erste Bundeswirtschaftsminister wusste es genau. Seitdem ist die Erkenntnis entweder vergessen worden oder, schlimmer, bewusst ignoriert worden. Wohlstand entsteht durch Arbeit. Mehr Wohlstand entsteht durch mehr Arbeit. Es gibt dazu keine Alternative. In seiner Regierungserklärung stellte Ludwig Erhard 1963 fest: “Lassen Sie mich ein offenes Wort sprechen: Wir müssen uns entweder bescheiden oder mehr arbeiten. Die Arbeit ist und bleibt die Grundlage des Wohlstandes.” Wohlstand, Wachstum, Fortschritt – eine bessere Versorgung mit Gütern und …

Thüringens Weg in die Soziale Marktwirtschaft

Franz Schuster: Thüringens Weg in die Soziale Marktwirtschaft. Privatisierung. Sanierung, Aufbau. Eine Bilanz nach 25 Jahren, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2015, 263 S.. 19,90 €. Die Soziale Marktwirtschaft ist ein ordnungspolitisches Konzept, eine historische Wirtschaftsordnung und eine politische Formel. Die Gründerväter und Patenonkel Ludwig Erhard, Alfred Müller-Armack, Wilhelm Röpke, Alexander Rüstow, Walter Eucken und andere verstanden darunter eine Wettbewerbsordnung, deren Rahmen von einem starken Staat gesetzt, kontrolliert und korrigiert wurde. Erhard brachte es auf …