Krise
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Hayek im Hotel de Rome

Hayek im Hotel de Rome Hayek widmete „The Road to Serfdom“, das zuerst im März 1944 in Großbritannien bei Routledge erschien, bekanntlich den Sozialisten in allen Parteien. 80 Jahre später hielt der sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholz den deutschen Vortrag auf der prominent besetzen und besuchten Veranstaltung der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung. Vorangegangen war eine prägnante Einführung von Jens Weidmann, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, und ein Vortrag der Ministerpräsidentin von Estland Kaja Kallas. Ihr Vater, ebenfalls Ministerpräsident, hatte …

Die Stunde der Liberalen

Die Stunde der Liberalen In Deutschland und Europa gewinnt das politische rechte Lager seit einigen Jahren an Aufmerksamkeit. Zu den Gründen gehören als relevant erachtete (neue) politische Parteien, Regierungen und Staatsführungen, der Bedeutungsverlust von Volksparteien und das Abdecken des rechten Wählerspektrums durch spezifischere Parteien, das Aufkommen identitärer Bewegungen, eine jahrelange eher linke politische Dominanz in Regierungen, ein links der Mitte liegender Schwerpunkt der Medien und der herrschenden Meinung, ein von Links geführter Kulturkampf um Sprache, …

Latenter Bürgerkrieg

Latenter Bürgerkrieg Dirk Blasius: Weimars Ende. Bürgerkrieg und Politik 1930-1933, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, 188 S., 24,90 €. Als „latenten Bürgerkrieg“ deutet Dirk Blasius das Ende der Weimarer Republik (S. 7). Ein Ordnungsvakuum habe den Zustand einer bewaffneten Gewaltanwendung in Deutschland ermöglicht. Die Auflösung der staatlichen Ordnung und des Rechtsstaates sei mit der Auflösung der bürgerlichen Ordnung einhergegangen, die sich in der Perspektive des Bürgerkriegs zu einer Desorientierungskrise einer fraktionierten politischen Öffentlichkeit verbinde. Überdies …

Quergelesen

– MvP-Blog vom 07.01.2024 – Quergelesen Geldentwertung geht weiter Thomas Mayer, Flossbach von Storch Research Center, kommt in seinem analytischen Kommentar zu dem Schluss: „zeitgleich mit der Pandemie [haben] strukturelle Veränderungen begonnen .., die aller Wahrscheinlichkeit nach die Inflation noch länger höher halten werden.“ Analysiert wurden vier Treiber der Inflation: Geldschwemme: massenhafte Käufe von Wertpapieren von den Zentralbanken bedeuten Geldproduktion Preissteigerungen von Zwischenprodukten und Rohstoffen durch unterbrochene Lieferketten und Ukrainekrieg Lohnsteigerungen auf rigiden Arbeitsmärkten Verschiedene …

Ein Führer durch die Krisenpolitik

Ein Führer durch die Krisenpolitik Wirtschaftspolitik ist – überwiegend – Krisen verursachende Politik. Zu diesem Urteil kam bereits 1934 der österreichische Ökonom Fritz Machlup (1902-1983). Mit seiner allgemein verständlichen Darstellung der grundlegenden wirtschaftspolitischen Zusammenhänge „Führer durch die Krisenpolitik“ gelang es ihm, den Leser schwindelfrei zu machen, d.h. frei vom vorherrschenden wirtschaftspolitischen Schwindel. Machlup sollte internationale Bedeutung als ein Begründer der Wissens- bzw. Informationsökonomie erlangen und popularisierte das Konzept der Informationsgesellschaft. Fritz Söllner, Ökonom und Leiter …

Bankenrun, Finanzmarktturbulenzen, Lehren aus der Krise von 1907

Bankenrun, Finanzmarktturbulenzen, Lehren aus der Krise von 1907 Finanzmärkte gelten als instabil, regulierungsbedürftig und dem Staat wird die Rolle als unentbehrlicher Hüter und Stabilisator zugemessen. Auf Alt-M, dem vom Cato Institute geförderten Center für monetäre Alternativen, diskutiert der versierte Ökonom George Selgin eine weit verbreitet Theorie zu Bankenruns (Link zum Beitrag). Er kommt zu dem Ergebnis, dass Bankenruns selten fatale Auswirkungen auf gesunde Banken gehabt haben, vielmehr der Sturm auf ein Finanzinstitut erfolgte, wenn sich …

Ein Koordinatensystem für die Politik

Ein Koordinatensystem für die Politik „Die ordnungspolitische Lage Deutschlands und Europas ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Euro und Energiepolitik sind Mühlsteine am Hals der Bürger. Demographie, Staatsverschuldung und ausstehende Reformen der Sozialsysteme belasten als Dauerprobleme gleich mehrere Generationen. Die damit verbundenen Lasten werden allen voran die deutschen Steuer- und Abgabenzahler schultern müssen. Noch gravierender als die Rechnungen, die sich aufgrund einer mangelnden politischen Reformbereitschaft und einer aus dem Ruder gelaufenen politischen Allzuständigkeit aufstauen, ist indes …

It’s all coming back to us now

It’s all coming back to us now “There were nights when the wind was so cold That my body froze in bed …” Nun, das ist offensichtlich nicht der kommende Winter-Hit für alle Privatkunden von Gas, sondern ein von Celine Dione erfolgreich gecoverter Hit, die mit ihrer Mähne weniger frieren würde als ich. Der Titel kann indes als ordnungspolitisches „I told you“ dienen. Seit vielen Jahren fragen sich liberale Ökonomen und Freiheitsfreunde, wann die Konsequenzen der …

Liberalismus als Strategie

Liberalismus ist eine Strategie. Liberalismus ist eine Weltsicht und ein flexibles System, das Beste, um Krisen zu bewältigen sowie eine dynamische Stabilität von Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und vielem mehr zu gewährleisten. Vielseitigkeit ist ein Merkmal von Liberalismus. Dazu gehört die Offenheit, Probleme genauso wie geeignete Mittel zu deren Behebung zu erkennen. Wer heute von Krisen spricht, sollte vom Liberalismus nicht schweigen. Wer nach Lösungen für Probleme in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sucht, der findet sie …

Krisen der Demokratie

Ein zeitlos anregendes und aktuelles Interview in Form eines Buches, erstmals von mir besprochen bei H-Soz-Kult 2003, dort zusammen mit seinen Lebenserinnerungen. Hier der Textauszug zu “Die Krisen der Demokratie”: Das gleichermaßen kurzweilige wie kluge Gespräch Ralf Dahrendorfs mit Antonio Polito, Korrespondent der römischen Tageszeitung „La Repubblica“, die für Dahrendorf das intellektuelle Rom verkörpert (Grenzen, S. 151), hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Der Leser, der gleichsam als Zuschauer dem Gespräch beiwohnt, nimmt auf weniger als 120 Seiten, …

Krisenpolitik

„Angesichts des Versagens herkömmlicher Wohlfahrtspolitik mit wachsenden Massen enttäuschter und geprellter Bürger ist die Auseinandersetzung mit den drängenden wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragen ein Gebot der Stunde.“ heißt es auf dem Buchrücken. Diese Auseinandersetzung bietet Fritz Machlup (1902-1983) mit seiner allgemein verständlichen Darstellung der grundlegenden wirtschaftspolitischen Zusammenhänge. Dabei leitet ihn die Erkenntnis: Wirtschaftspolitik ist – überwiegend – Krisen verursachende Politik. Dies wird auch durch die Spannweite der Themen sichtbar, die von der Ankurbelung durch Kreditausweitung über …

Krise und Normalität – Konstruktion und Realität

Wir leben in einer Krisenzeit, einer Zeit von Großkrisen. Seit fast zwei Jahren herrscht ein gesundheitspolitischer Ausnahmezustand. Seit mehr als zehn Jahren leben wir in und mit einer geldpolitischen Krise. Die Flüchtlingskrise liegt als Ereignis zwischen den beiden Großkrisen und wird von der Megakrise Klimawandel überlagert. Was assoziieren Sie mit Krise? Verbreitet ist die Annahme, die Lage verschlechtert sich. Wir sind einem akuten Risiko ausgesetzt. Krise als negative, bedrohliche Entwicklung. Vielleicht verbinden Sie auch eine …

Propaganda – gestern und heute

Der Begriff „Public Relations“ geht auf Edward Bernays (1891-1955) zurück, der 1928 das Buch „Propaganda“ schrieb und aufgrund der mangelnden Popularität des Begriffs einen anderen erfand. Sein Buch ist selbst ein PR-Produkt. Bernays vermarktet Propaganda aus Überzeugung als ein sinnvolles und notwendiges Mittel zur Steuerung der Massenmeinung. Bernays war erfolgreich für US-Regierungen, Tabakkonzerne und karikative Zwecke tätig. Seine zentrale These lautet, die Gesellschaft habe sich einverstanden erklärt, „über Propaganda und Meinungsmanagement gesteuert zu werden.“ Die Organisation …

Der Staat schädigt die freie Gesellschaft

– ursprünglich erschienen auf: DieBucht.Rocks –  Selten war ich politisch so enttäuscht wie nach dem Auftritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bundestag im März 2003. Der Genosse der Bosse hatte seine Arbeitsmarktreform vorgestellt, die heute als reformerischer Meilenstein unter dem Begriff Agenda 2010 in die Geschichte der Berliner Republik eingegangen ist und die letzte positive ordnungspolitische Anpassung seit eineinhalb Jahrzehnten darstellt. Warum war ich enttäuscht? Offensichtlich, weil ich naiv war. Ich hatte viel mehr erwartet. …