Interventionismus
Interventionismus

Ein (historischer) Leitfaden wirtschaftlicher Prinzipien und Politik

Ein (historischer) Leitfaden wirtschaftlicher Prinzipien und Politik Faustino Ballvé: Essentials of Economics. A Brief Survey of Principles and Policies, 109 S., 2. engl. Aufl. 1995 (mexikanische Erstauflage 1956), 4,95 EUR (bei FEE), kostenloser Download. Klar, kurz und eine (scheinbar) einfache Einführung in die Volkswirtschaftslehre, das sind die 10 Lektionen des spanisch-mexikanischen Juristen und Ökonomen Faustino Ballvé (1887–1959). Der aus dem Spanischen ins Englische übersetzte Leitfaden beginnt und endet prägnant mit jeweils zwei Kapitel, die den …

Geoökonomie – Perspektive und Werkzeug  

Geoökonomie – Perspektive und Werkzeug   Geopolitik ist ein geläufiger Begriff. Gemeint sind damit außen- und sicherheitspolitisches Denken und Handeln, die über nachbarstaatliche Konstellationen hinausreichen und Großräume von größeren Mächten bis hin zu globalen Fragen staatlichen Einflusses umfassen. Geoökonomie ist ein weniger etablierter Begriff, der in den letzten Jahren allmählich Verbreitung findet. Das hat mit den durch die Corona-Politik unterbrochenen Lieferketten und der Abhängigkeit von ausländischen Produktionsstandorten, der zunehmend verbreiteten wirtschaftlichen Protektionismus- und Sanktionspolitik sowie …

Amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik auf dem politikökonomischen Prüfstand

Amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik auf dem politikökonomischen Prüfstand Was ist der Staat? Eine Antwort hängt von der Perspektive und den gewählten Kriterien ab. Das Gewaltmonopol ist ein Wesensmerkmal. Streitkräfte dienen der Sicherheit, sie sollen vor äußeren Feinden schützen. Was ist Sicherheit und wie lässt sich Sicherheit erreichen? Fundamentale Fragen der Kategorie „unlösbar“.[1] Die USA gelten als Hegemon einer liberalen Weltordnung, einer Pax Americana. Seit mehr als 100 Jahren greifen amerikanische Streitkräfte in der Welt ein …

Interventionismus als Bumerang

Interventionismus als Bumerang Zur politischen Ökonomie von Außen- und Sicherheitspolitik Wirtschaftliche Freiheit, der Name des Ordnungspolitischen Journals, ist eine Maxime für viele Herausforderungen weit über die Wirtschaftspolitik und Wirtschaftstheorie hinaus. Politische Praxis und Analytik sind gut beraten diese Maxime ernst zu nehmen. Im angelsächsischen Raum ist die politische Ökonomie, zu der wirtschaftliche Freiheit zählt, in der Außen- und Sicherheitspolitik ein gleichermaßen etabliertes wie zunehmend interessantes Forschungsfeld. Das lässt sich exemplarisch an Monographien in führenden Wissenschaftsverlagen …

Interventionismus ist kontraproduktiv

Sicherheitspolitische Zurückhaltung und Freihandel funktionieren besser als militärische Operationen. Der Ökonom Christopher Coyne analysiert dies mit Blick auf die USA. Die außen- und sicherheitspolitische Think-Tank-Szene in den USA wurde mit der Gründung des Quincy Institute for Responsible Statecraft 2019 verändert. Das Institut vertritt eine „Sicht auf die Welt, der auf Diplomatie beruht statt auf Drohungen, Sanktionen und Bomben”. Zurückhaltung (Restraint), was ist das für eine Position? Meinen Artikel können Sie bei Novo Argumente (Link) lesen.

Einführung in die Konfliktökonomie

Einführung in die Konfliktökonomie Der schmale, verdichtet Band „The Economics of Conflict and Peace“ ist das Ergebnis eines Kollaborationsprojekts von fünf Ökonomie-Professoren auf drei Kontinenten: (Nord-)Amerika, (Süd-)Afrika, Asien. Das zeitgerechte Grundlagenbuch bietet einen systematischen Überblick über den politik-ökonomischen Teil der Wissenschaft zu Konflikten und Frieden. Adressaten sind Studenten, interessierte Leser und Ökonomen. Die vier Abschnitte bieten zunächst eine Einordnung und einen Überblick mit Systematisierungen, anschließend drei ideengeschichtliche Perspektiven, ferner ausgewählte Theorien und Evidenz, schließlich einen …

Was wäre wenn …

Was wäre wenn … Was sich nicht aufrechterhalten lässt, endet. Das ist Steins Gesetz. Herbert Stein (1916-1999) war ein amerikanischer Ökonom und 9. Vorsitzender des Council of Economic Advisors für die Präsidenten Nixon und Ford. Im Original lautet das Gesetz: “If something cannot go on forever, it will stop.” (AEI Economist) Wir leben in einer Zeit in der viele Menschen, Medien und politische Führungskräfte davon auszugehen scheinen, dass unser Leben so weiter geht wie bisher. …

Weniger Politik wagen und dafür bessere

Weniger Politik wagen und dafür bessere Die Deutsche Bahn kommt. Nur wann? Zu spät! Im Mai 2022 haben nach Bahn-Angaben weniger als 2/3 der Fernzüge ihr Ziel pünktlich erreicht. Im Jahr 2021 war unter günstigen Annahmen1/4 der Fernzüge unpünktlich. Schon 2012 belegte die Bahn im internationalen Vergleich der EU-Staaten den 20. Platz, abgeschlagen nach Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Offensichtlich geht und ging es besser, auch unter anderen Rahmenbedingungen etwa im Kaiserreich. Pünktlichkeit ist nur ein …

Bürger als Quell schlechter Politik

Bürger als Quell schlechter Politik Politik ist das Problem, nicht die Lösung. So lautet eine insbesondere unter Liberalen verbreitete Erkenntnis, die gleichermaßen breit und tief abgesichert ist. Als Eliten-Kritik hat sich ein Aspekt dieser Einsicht in den letzten Jahren mit einer gewissen Vehemenz Bahn gebrochen und bleibt in der Substanz folgenlos. Dazu passt die punktuelle Beobachtung der Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Wer auf das „ehrliche Wahlergebnis“ (Welt) blickt, d.h. die Nichtwähler im Ergebnis berücksichtigt, …

Selbsthilfe ist die beste Entwickungshilfe

Selbsthilfe ist die beste Entwickungshilfe Helfen ist ein menschlicher Impuls, eine Grundhaltung, die wir früh erfahren und selbst praktizieren. Hilfe gilt als altruistisch, also uneigennützig, selbstlos und lässt sich der Nächstenliebe zuordnen. Hilfe wird in dieser Perspektive als moralisch gut angesehen. Problematisch wird es, sobald Altruismus gegen Egoismus ausgespielt wird, der nach landläufigem Empfinden als negativ angesehen wird. Indes kann Altruismus sehr selbst bezogen sein – als Wohlfühlgewinn der moralisch guten Tat. Dann entstehen dem …

Mangelwirtschaft: Interventionismus und Rationierung

Mangelwirtschaft: Interventionismus und Rationierung Die Beschäftigung mit dem 17. und 18. Jahrhundert hilft, die Gegenwart zu verstehen. Das gilt vor allem für das politisch-ökonomische Denken. Geschichte wiederholt oder reimt sich bekanntlich. Tonangebend in der Politik, im politischen Denken vieler unserer Führungskräfte, sind heute wieder die Ideen des Merkantilismus und des Feudalismus – selbstverständlich im modernen Gewand. Eine erneute Aufklärung gewinnt an Bedeutung. Merkantilismus bezeichnet eine Politik massiver Staatseingriffe in die Wirtschaft während des Absolutismus der …

Krisenpolitik

„Angesichts des Versagens herkömmlicher Wohlfahrtspolitik mit wachsenden Massen enttäuschter und geprellter Bürger ist die Auseinandersetzung mit den drängenden wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragen ein Gebot der Stunde.“ heißt es auf dem Buchrücken. Diese Auseinandersetzung bietet Fritz Machlup (1902-1983) mit seiner allgemein verständlichen Darstellung der grundlegenden wirtschaftspolitischen Zusammenhänge. Dabei leitet ihn die Erkenntnis: Wirtschaftspolitik ist – überwiegend – Krisen verursachende Politik. Dies wird auch durch die Spannweite der Themen sichtbar, die von der Ankurbelung durch Kreditausweitung über …

Mythos der Machbarkeit

Wir Menschen haben einen Hang zum zielstrebigen Machen. 1988 wurde auf einem Werbe-Meeting der Slogan geprägt, der diese Haltung universell in drei Worte fasst: Just Do It. Die überaus erfolgreiche Botschaft besticht dadurch, dass sie gleichermaßen allgemein gültig wie persönlich ist und in einem Handlungsimpuls besteht. Eine weitere Trias fasst das Tun folgt: Ziele, Mittel, Wege. Du hast ein Ziel oder musst es nur klar genug herausarbeiten. Sobald Du Dein Ziel gesteckt hast, gilt es …

Endloser Krieg – seit 9/11

Terrorismus scheint für die USA eine echte, akute und Jahrzehnte währende Sicherheitsbedrohung zu sein. Die USA führen derzeit Anti-Terror-Operationen in 85 (sic!) Staaten durch. Seit 9/11 haben infolge der US-Einsätze 38 Millionen (sic!) ihre Heimat verlassen (müssen). Die Kosten der militärischen Einsätze betragen 8 Billionen (sic!) US-Dollar (“The cost of the post-9/11 wars in Iraq, Afghanistan, Pakistan, Syria, and elsewhere totals about $8 trillion. This does not include future interest costs on borrowing for the …