Die Ordnung der Freiheit – 7 Thesen
Die Ordnung der Freiheit – 7 Thesen

Die Ordnung der Freiheit – 7 Thesen

Freiheit, Liberalismus und Pluralismus – gesellschaftliche Voraussetzungen für Innovation und Fortschritt

1. Die Freiheit ist der Ausgangszustand, in dem wir Menschen leben. Freiheit ist die Voraussetzung für unser Handeln. Freiheit ist stets Handlungsfreiheit: sprechen, schreiben, glauben, auswählen, kaufen, laufen. Ohne Freiheit gibt es keine Vielfalt, keine Innovation und keinen Fortschritt. Kunst ist eine Tochter der Freiheit (Schiller). Jede Einschränkung der Freiheit bedarf einer Begründung, die Existenz der Freiheit hingegen nicht.

2. Die Freiheit des einen Menschen kann mit der Freiheit eines anderen Menschen zusammenprallen. Die Menschen haben Regeln gefunden, die ein friedliches Zusammenleben sichern (Konventionen, Recht). Der Sinn und Zweck des Rechts ist es, die Freiheit zu schützen. Unter dem Recht der Freiheit kann die Freiheit des Einen mit der Freiheit des Anderen versöhnt werden. Aufgabe des Staates ist es, das Recht der Freiheit durchzusetzen.

3. Gerechtigkeit herrscht, wenn das Handeln von Menschen im Einklang mit dem Recht (der Freiheit) steht und, wenn Unrecht durch Herstellen des Rechtszustands beseitigt wird. Das Ergebnis des Handelns kann nicht gerecht oder ungerecht sein, aber z.B. gut oder schlecht. Soziale Gerechtigkeit ist eine Illusion. Es gibt keine unsoziale Gerechtigkeit und keine Verteilungsgerechtigkeit.

4. Das Recht der Freiheit ist die Grundlage einer pluralistischen Gesellschaft. Werte und Meinungen stehen neben einander. Der zwanglose Zwang des besseren Arguments entscheidet. Herrscht das Recht über Menschen (nicht Menschen über Menschen), kann jeder auf seine Weise nach seinem persönlichen Glück streben.

5. Die Herrschaft des Rechts (rule of law) geht der Demokratie voraus. Demokratie ist vor allem ein Verfahren, um Entscheidungen zu treffen. Weil es zu aufwändig und langwierig ist, werden Entscheidungen, die die gemeinsame Sache betreffen (res publica), nicht einstimmig, sondern nach dem Mehrheitsprinzip getroffen (Wahlen). Heute vergessen sind Losverfahren, die zur Demokratie seit der Antike gehörten.

6. Liberalismus ist die Lehre von der freien Gesellschaft. Zu den Pfeilern gehören die Herrschaft des Rechts, Freiheit, Friede und Wohlstand für alle Menschen. Der Staat schützt Leib, Leben und Eigentum der Bürger. Je mehr die Staatsbediensteten entscheiden, umso weniger Handlungsfreiheit haben die Bürger.

7. Innovation und Fortschritt setzen Institutionen (das Recht der Freiheit) voraus. Die entscheidende Formel lautet: 3 P sorgen für 3 I, d.h. Privateigentum, Preise, Profite und Verluste sorgen für Informationen, Innovationen und Anreize (Incentives). Ohne die 3 P gibt es keine 3 I.