Deutscher, kein Kosmopolit
Deutscher, kein Kosmopolit

Deutscher, kein Kosmopolit

Ich bin ein Deutscher. Ich bin nicht zuerst Europäer und schon gar nicht Weltbürger. Berliner bin ick – Wahlberliner. Zudem geborener Hamburger, aufgewachsen in Südniedersachsen.

Wie wird man Kosmopolit? Ich weiß es nicht. Wer auf Tour geht, vielleicht mit einer Band, und auf allen Bühnen der Welt zu Hause ist, hat vielleicht keine Heimat (mehr). Wer Teil des internationalen Jet Sets ist, ob Star, Sternchen, Politiker, Manager eines Global Player oder internationaler Nichtregierungsbürokrat, wünscht sich vielleicht auch ein Zuhause. Auch Diplomaten mit wechselnden Posten im Ausland sind keine Kosmopoliten.

Ich habe an anderer Stelle bereits den Kosmo-Liberalismus kritisiert. Nun stimmt Rainer Hank in der FAZ ein Loblied auf den Nationalismus an. Womit? Mit Recht – und mit Augenmaß. Es geht mit dem von ihm zitierten Wilhelm Röpke um Maß und Mitte (und damit nicht um die übersteigerte, Konflikte treibende historische Form). Wer für die Auflösung von Staaten plädiert, erntet einen übersteigerten Nationalismus. Mit Paul Watzlawick bringt zu viel des Guten das Böse.