Geschichte
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Alternative Staatsformen

Alternative Staatsformen Der deutsche Nationalstaat war weder alternativlos noch die beste Lösung für die Menschen in Deutschland und Europa. Die Geschichte bietet spannende Einblicke in die jahrhundertelange, wechselhafte Staatsgeschichte und die Organisationsformen zum Austarieren und Konzentrieren von politischer Macht. Dieter Langewiesche, namhafter Professor Emeritus für Mittlere und Neue Geschichte, geht der vorherrschenden Ansicht auf den Grund, die Entwicklung habe zum Nationalstaat, zur Vollendung durch die Reichsgründung gedrängt: „Der Nationalstaat war ein Geschichtsbruch.“ (S. 2) Es …

Wohlstand für die Massen: zur kapitalistischen Transformation der Moderne

Wirtschaftsgeschichtliche Forschung bestätig liberale Paradigmen – Kapitalismus ist Massenwohlstand – Unternehmer als Innovatoren – regionale Wirtschaftsentwicklung als Ursprung – Freiheit und Wohlfahrt gehören zusammen – Staat trug zur kapitalistischen Transformation bei Wirtschaftsgeschichte ist eine spannende Disziplin. Das liegt u.a. an der Perspektivenvielfalt, an der Verwendung von Methoden und Theorien gestützter Arbeitsweise, von qualitativen und quantitativen Ansätzen und an der expliziten Modellbildung. Zudem macht Wirtschaftsgeschichte nicht an politischen Grenzen halt und sie verbindet häufig Akteure mit …

Geschichtslektion Reichsbank – Zentralbanken auf gefährlichem Kurs

Zentralbanken wiederholen die Fehler der Vergangenheit – Reichsbank als abschreckendes Musterbeispiel – Unabhängigkeit von Zentralbanken zweifelhaft Die Unabhängigkeit der EZB ist gesetzlich festgeschrieben. Ihre Mitglieder dürfen keine Weisungen der EU und ihrer Mitgliedstaaten entgegennehmen. Technokraten sollen als neutrale Sachwalter des Gemeinwohls fungieren. Zugleich steht die EZB zu Recht massiv in der Kritik, zugespitzt: als Helfershelfer überschuldeter Staatsführungen und maßloser Finanzinstitute. Ist politische Unabhängigkeit lediglich eine Fiktion?  Reichsbank 1924 Geschichte, die sich bekanntlich nicht wiederholt, aber …

Mythos Soziale Marktwirtschaft

Entsprach die Soziale Marktwirtschaft jemals Erhards Intention? Im nachfolgenden Denkanstoss gehe ich der Frage nach, ob die Soziale Marktwirtschaft jemals der Intention von Ludwig Erhard, dem Wirtschaftsminister, Bundeskanzler und Vater des Wirtschaftswunders, entsprochen hat. Skepsis ist angebracht. Es fehlte nicht nur ein klares Konzept. Vielmehr ist die Realisierung der Sozialen Marktwirtschaft mit zahlreichen fundamentalen Verstößen gegen zentrale Auffassungen Erhards und gegen liberale Prinzipien verbunden. Das vermeintliche liberaleWirtschaftswunder wies beträchtliche etatistische, durch Lobby-Interessen und staatliche Eingriffe …

Goldstandard-Kritiker: Das Expertiseproblem der Experten

Sympathien für den Goldstandard sind rar. Die herrschende Meinung in der Wissenschaft und im Finanzsektor lehnt bereits eine Bindung der Zentralbanken an eine monetäre Regel ab. Für einen Geldstandard, in dem die Geldbasis aus einem Gut wie Gold besteht, fehlt jedwede Sympathie. Woran liegt das? In seinem einsichtsreichen Beitrag auf Alt-M von Larry White, einer der prononciertesten Forscher über Alternativen zum heutigen Inflationsgeldsystem, lassen sich drei Gründe finden: Es gibt eine Status quo Voreingenommenheit, weil …

Neoliberalismus zurechtgerückt

Will Davies kritisiert im Gespräch mit Russ Roberts über sein Buch „The Limits of Neoliberalism“ die ökonomistische Haltung der Neoliberalen. Insbesondere die Chicago School sei einseitig Effizienz orientiert, vergesse die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Märkte und verwende ökonomische Prinzipien für die Sphäre der Politik, die den Menschen etwas Größeres gebe. Besonders der Wettbewerb werde von den Neoliberalen missverstanden und tauge nicht für die Politik. Ich möchte Zweifel an dieser Diagnose äußern und meine abweichende Sicht …

Was ist Geschichte? Ludwig von Mises Konzept der Geschichtswissenschaft

Download als pdf: Mises-Geschichte Eine Darstellung von Helmut Krebs Ludwig von Mises war nicht nur der bedeutendste Ökonom in der Tradition der klassischen Ökonomie und ein eigenständiger tiefschürfender Sozialphilosoph, sondern auch ein respektabler Geschichtsschreiber. Sein frühes Werk „Nation, Staat und Wirtschaft“ besteht in Teilen aus geschichtlichen Rückblicken, aber insbesondere sein Essay „Omnipotent Government“, das auf Deutsch unter dem Titel „Im Namen des Staates oder Die Gefahren des Kollektivismus“ erschien, sind unersetzbare Beiträge zum Verständnis der …

Gewaltmärkte forcieren Staatsbildung

Download des Working Paper: FFG_150412_Gewaltmärkte-Staatsbildung_MvP „Gewaltoffene Räume“ gibt es am Rande Europas wieder zuhauf. Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen im Ukraine-Krim-Konflikt erregt der Islamische Staat mit seinen Dependancen in Irak, Syrien, Ägypten und Libyen weltweit Aufmerksamkeit. In beiden Konfliktzonen sind staatliche Streitkräfte und nicht-staatliche bewaffnete Kräfte beteiligt, dazu gehören auch Söldner. Neugierig macht da eine aktuelle Publikation aus dem Verlag Duncker & Humblot mit dem Titel: „Söldnerlandschaften. Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich“. Zwar haben es Sammelbände immer wieder …