Deutsche wieder stramme Ideologen?
Deutsche wieder stramme Ideologen?

Deutsche wieder stramme Ideologen?

Ein Blick in die deutsche Geschichte offenbart eine ausgeprägte Neigung zu Ideologien. Gepaart mit Mitläufertum zeitigt das zumeist verheerende Folgen.

Im Kaiserreich huldigte die junge Nation dem Nationalismus und blutete auf dem Marsch zu einem Platz an der Sonne in den Schützengräben aus. Das liberale Zeitalter war endgültig zu Ende.

Nach einem turbulenten Jahrzehnt mit wenigen goldenen Jahren warfen sich die Deutschen mehrheitlich dem Führer mit dem Zahnbürstenbärtchen an den Hals. Führerkult, eliminatorischer Rassismus und Volksgemeinschaft bildeten eine kollektivistische Ideologie, deren Folgen die Urkatatstrophe des Ersten Weltkriegs noch übertraf.

Die Teilung Deutschlands führte zu einer Ein-Parteien-Diktatur mit dem morbiden Sozialismus im Osten und einer erfolgreichen Bundesrepublik im Westen. Doch in Westdeutschland fand bereits eine schleichende Umwälzung statt, die nach der Wiedervereinigung richtig Fahrt aufnahm.

Roland Baader bezeichnete das Ergebnis als „Samtpfotensozialismus“. Der Kampf gegen Religion, Familie und Eigentum ist parteipolitisch und journalistisch ein politischer Moralismus. Ein trefflicher Name für den neuen Kollektivismus steht noch aus. Auf Samtpfoten kommen Antikapitalismus, „soziale Gerechtigkeit“, Klimaideologie, Paternalismus und politische Meinungskontrolle daher. Nicht nur die Freiheit der Wissenschaft wird seit Jahren eingeschnürt. Obsessive Gleichheit und staatliche Lenkung sind immer wieder auserkorene Lösungen in Europa. Und weite Teile der Bevölkerung finden das gut, wenn man Meinungsumfragen Glauben schenken mag oder sich in seinem Bekanntenkreis umhört.